Colmar im Frankreich-Lexikon
Colmar ist die Hauptstadt der elsässischen Weinstraße mit ihren vielen idyllischen Winzerstädtchen, ist darüber hinaus aufgrund ihrer Lage nahe den Hochvogesen auch die Stadt mit der geringsten Niederschlagsmenge und den höchsten Temperaturen im Jahresdurchschnitt im gesamten Oberrhein-Gebiet. Erstmals erwähnt wurde Colmar 823 als Königsgut unter dem Namen Columbarium, auf deutsch Taubenhaus. Wie die gesamte Region, wechselten auch die Bürger Colmars während der Geschichte häufiger die Nationalität, da es abwechselnd zu Deutschland und Frankreich gehörte.
Colmar, Hauptstadt der elsässischen Weinstraße
Neben Straßburg und Mulhouse ist Colmar die drittgrößte Stadt im Elsass, zugleich aber die liebenswerteste und kunstreichste Stadt der ganzen Region. Im Stadtkern stehen großartige Gebäude aus dem Mittelalter, wie zum Beispiel das Pfisterhaus mit Türmchen und Holzgalerien, die Gerichtslaube mit ihren Arkaden und das Kaufhaus mit dem bunt gedeckten Dach. An den Ufern der Lauch liegt das Viertel „Klein-Venedig“ mit idyllischen spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern, kleinen Brücken und alten Winkeln. In der Nähe des Münsters befindet sich das berühmte Kopfhaus, ein Renaissancebau, der von außen sehr imposant ist, in dessen Inneren sich alle denkbaren Gaumenfreuden finden lassen. Elsässische Küche und elsässischer Wein sind ein Hochgenuss, dem hier ausgiebig gefrönt werden kann. Die bedeutendsten Kirchen der Stadt sind das Martinsmünster aus dem 13. Jahrhundert und die Dominikanerkirche. Eine Besonderheit des Martinsmünsters ist die Mischung der Baustile, in denen es errichtet wurde. Es wurde im romanischen Stil begonnen und im gotischen vollendet. Beide Kirchen verbindet die Geschichte um das Madonnenbildnis von Martin Schongauer aus dem Jahr 1473. Es befand sich ursprünglich im Martinsmünster, wurde aber 1972 gestohlen und danach in der Dominikanerkirche untergebracht.