Mulhouse im Frankreich-Lexikon
Im Gegensatz zu den vielen idyllischen Orten des Elsass ist Mühlhausen, wie der deutsche Name der Grenzstadt Mulhouse lautet, eine moderne Industriestadt. Außerdem ist die Stadt aufgrund ihrer Lage im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Entsprechend sind es hier mehr die modernen Bauwerke, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Das bedeutendste Gebäude der Stadt ist der einhundert Meter hohe Europaturm, auf dessen Spitze sich ein Dreh-Restaurant befindet. Von hier aus reicht der Blick bis in die Alpen. Der moderne Sportpalast, das Universitätsviertel und die Einkaufsstraßen finden an Modernität und Vielseitigkeit kaum ihresgleichen im Elsass. Das Pflaster des Europaplatzes vor dem Europaturm im Zentrum der Stadt zieren Wappen der europäischen Großstädte in Marmormosaiken. Das lässt darauf schließen, dass die Stadt über eine gute wirtschaftliche Lage verfügt.
Moderne Großstadt Mulhouse
Aber Mühlhausen blickt trotzdem auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 803. Da eines der ersten Gebäude eine Mühle war, trägt Mühlhausen seinen Namen. Noch heute ziert ein Mühlrad das Stadtwappen. Aus der Geschichte Mühlhausens sind nur wenige Gebäude verblieben, wie zum Beispiel das Rathaus von 1552 mit seiner typisch elsässischen überdachten Doppeltreppe. Außerdem befindet sich am Marktplatz der Stadt die Stephanskirche, die ursprünglich im romanischen Stil errichtet worden war, aber im 19. Jahrhundert abgerissen und im neugotischen Stil wieder aufgebaut wurde. Erhalten geblieben sind dabei die Glasfenster aus dem 14. Jahrhundert und das Chorgestühl. Ebenfalls sehenswert ist die 1351 erbaute Johannes-Kapelle mit ihren Malereien aus dem 16. Jahrhundert. Von der ursprünglichen Stadtbefestigung sind noch drei Türme und einige wenige Bürgerhäuser verblieben.