Das Frankreich-Lexikon
Wer sich schon einmal mit Frankreich befasst hat, hat auch schon von den verschiedenen Départements oder Arrondissements gehört, in die das ganze Land und die Städte aufgeteilt sind. In der Geschichte Frankreichs war das Land in verschiedene Provinzen eingeteilt, die größer waren, als die heutigen Regionen. Bereits mit der französischen Revolution erfolgte eine Umorganisation in das Regionalsystem. Das heutige Regionalsystem wurde jedoch erst 1956 im Rahmen einer staatlichen Neuorganisation geschaffen. Erst im Jahr 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt.
Die heutigen Regionen sind die größten Gebietskörperschaften Frankreichs. Sie sind in der Größe vergleichbar mit den deutschen Bundesländern, haben aber im Gegensatz zu ihnen keine eigene Staatshoheit. Frankreich ist stark zentralistisch organisiert, so dass die Regierung des Einheitsstaates von Paris aus erfolgt. Die Hoheitsgewalt der Regionen ist ähnlich der der Kreisbehörden in Deutschland.
Insgesamt verfügt Frankreich über 26 Regionen, von denen 4 in den ehemaligen Überseekolonien Guadelupe, Martinique, Reunion und Guyane Francaise liegen. Alle Regionen haben einen eigenständig gewählten Reginalrat mit einem Präsidenten, der die Selbstverwaltung der Region leitet. Die Verwaltungsleitung innerhalb der Region obliegt einem Regionalpräfekten, der gleichzeitig der Präfekt des Départements ist, in dem sich die Regionalstadt befindet.
Zu den Regionen gehören unterschiedliche Anzahlen von Départements, die mit den deutschen Kreisen vergleichbar sind. Die einhundert französischen Départements sind in alphabetischer Reihenfolge nummeriert. Anhand der Nummer lässt sich zum Beispiel an den Autokennzeichen die Zugehörigkeit zu einem Département erkennen. Die Départements sind in Arrondissements und diese wiederum in Kantone unterteilt. Die Kantone dienen jedoch hauptsächlich als Wahlbezirke für die Generalräte der Départements.
Historische Bauwerke in Paris
Ein Spaziergang durch das Pariser Zentrum vermittelt dem Besucher das Gefühl, in die Geschichte einzutauchen. Überall in der Innenstadt stößt der Besucher auf prachtvolle, historische Gebäude oder Kunstgegenstände. Allein fünf sogenannte königliche Plätze wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch Heinrich IV. angelegt und mit Standbildern der Monarchen versehen. Besondere Berühmtheit unter diesen Plätzen erlangte der Place de la Concorde, der während der Revolution in Place de la Révolution umbenannt wurde. Die ursprünglich dort platzierte Reiterstatue von Ludwig XV. wurde zerstört und an ihrer Stelle die Guillotine aufgestellt, auf der die Mitglieder der Königsfamilie in aller Öffentlichkeit hingerichtet wurden. Zur Erinnerung daran ziert den Platz heute ein 23 Meter hoher Obelisk. Hier beginnt auch die Pariser Prachtstraße Avenue des Champs-Elysées, an deren Ende sich der Place Charles de Gaulle mit dem Arc de Triomphe befindet. Der Triumphbogen wurde von 1806 bis 1836 im Auftrag von Napoléon I. gebaut.
Die heutige Madeleine-Kirche wurde ebenfalls Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ehren der napoléonischen Armee als Ruhmestempel errichtet. Das Wahrzeichen der Stadt, der Eiffelturm, stammt aus dem Jahr 1889 und war Bestandteil der damaligen Weltausstellung.
Zu den berühmtesten Kirchenbauwerken der Stadt zählen zweifelsfrei Notre-Dame de Paris, die berühmte Kathedrale, die zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert auf der Ile de la cité errichtet wurde und die beeindruckende Basilique du Sacré-Cour auf dem Montmartre, dem höchsten Punkt der Stadt.
Aus der Zeit der Antike stammen noch wenige Bauwerke im Quartier Latin, dem heutigen Studentenviertel der Stadt mit seinen kleinen verwinkelten Gassen.
Die wunderschöne Côte d’Azur
Glanzvolle Namen werden mit der Côte d’Azur in Verbindung gebracht. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war dieser Teil der französischen Mittelmeerküste ein Anlaufpunkt von Prominenten aus Kunst und Kultur. Die berühmten Badeorte wie Cannes, St. Tropez, Nizza oder Antibes waren aber auch schon im 18. Jahrhundert beliebte Ferienorte der Franzosen und ausländischer Touristen. Insbesondere Briten wussten schon im 19. Jahrhundert diesen Teil der Mittelmeerküste zu schätzen. Das Fürstentum Monaco grenzt direkt an den französischen Teil der Côte und wird dazu gerechnet. Es ist noch heute hauptsächlich den Reichen und Schönen vorbehalten.
Das mondäne Seebad Nizza hat das typisch mediterrane Flair, ist aber letztendlich eine Großstadt. Vor allem in der Altstadt fällt noch der deutliche italienische Einfluss auf. Über 170 restaurierte Häuser mit ihren typisch italienischen Fassaden sind hier zu bewundern. Die Stadt verfügt über außergewöhnlich viele Gärten und Parkanlagen.
Die Croisette in Cannes mit dem imposanten Hotel Carlton ist weltberühmt und alljährlich Kulisse der Filmfestsiele dieser Stadt. Antibes mit seinem mondänen Yachthafen, der hübschen Altstadt und vielen kulturellen Highlights lockt in den Sommermonaten große Besucherscharen an.
Zu den meistbesuchten Badeorten der Côte d’Azur zählen zweifelsfrei das ursprünglich romantische, inzwischen aber sehr überlaufene Fischerdorf St. Tropez mit seinem mondänen Hafen und St. Maxime mit wunderbaren Sandstränden.
Die Côte d’Azur erstreckt sich an der französischen Mittelmeerküste zwischen Menton, dem italienisch-französischen Grenzort, und Toulon. Seinen Namen trägt dieser Küstenstreifen aus einem Buch des Dichters Stephen Liégard, der ihn aufgrund des blauen Meeres und des (fast) immer blauen Himmels schuf.