Schloss Blois im Frankreich-Lexikon

Schloss Blois ist eines der bekanntesten Loire-Schlösser, weil es fast hundert Jahre lang als Residenz der französischen Könige diente. Über fünfhundert Jahre lang wurde die ursprüngliche Befestigungsanlage immer wieder verändert, bis sie schließlich Bauwerke aus vier Epochen vereinte. Der Ursprung war ein Wehrturm, der bereits im 10. Jahrhundert auf einem Felsplateau oberhalb der Loire errichtet worden war. Bis zum 13. Jahrhundert erfolgte die Erweiterung zu einer Burganlage. Erst als das Bauwerk ab dem 15. Jahrhundert als Residenz der Könige Ludwig XII. und François I. diente, wurde es immer wieder umfangreich verändert und erweitert, um für eine Residenz ausreichend repräsentativ zu sein. Der Grundriss des Schlosses bildet nach den Erweiterungen ein unregelmäßiges Viereck. Die drei im Laufe der Bauzeit hinzugekommenen Gebäudeflügel sind nach ihren jeweiligen Erbauern Ludwig XII., François I. und Gastons d’Orléans, benannt. In dem spätgotischen Flügel Ludwigs XII., der bereits erste Renaissance-Elemente enthält, befindet sich der Eingang zum Schloss. Der Flügel François I. ist mit seinen drei Etagen vollständig im Renaissance-Stil gehalten. An der Hofseite befindet sich ein außerhalb des Gebäudes liegendes Treppenhaus in Form einer Wendeltreppe, das durch seine Positionierung einen asymmetrischen Eindruck erweckt. Der letzte Flügel Gastons d’Orléons wurde erst im 17. Jahrhundert errichtet. Sein Baustil ist daher der des frühen französischen Klassizismus. Für die Zeit revolutionär war der Einsatz von Doppelsäulen an den Säulenhallen im Erdgeschoss. Seit 1810 befindet sich das Schloss im Eigentum der Stadt Blois. Heute beheimatet das Schloss mehrere Museen. Im Gartenpavillon ist darüber hinaus das Fremdenverkehrsbüro der Stadt Blois untergebracht.



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