Rouen im Frankreich-Lexikon

Die Hauptstadt der Haute-Normandie müsste eigentlich schon von weitem erkennbar sein, denn sie verfügt mit ihrer gotischen Kathedrale Notre-Dame über den höchsten Kirchturm Frankreichs, einen 156 Meter hohen Vierungsturm. Häufig diente diese Kathedrale Claude Monet als Motiv für seine Bilder. Im Inneren der Kathedrale vereinen sich verschiedene Stilrichtungen. Das ursprünglich gotische Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert wurde im 13. und 16. Jahrhundert erweitert bzw. in den Stilrichtungen ihrer Epochen verändert.

Rouen und der höchste Kirchturm Frankreichs

Rouen liegt an der Seine und verfügt über einen 80 Kilometer von der Flussmündung entfernten Hafen, der aufgrund seiner Lage gleichzeitig Fluss- und Seehafen ist. Die Gezeitenänderungen sind trotz der Entfernung zum Meer in Rouen noch deutlich spürbar. Obwohl die Bombenangriffe des zweiten Weltkriegs große Zerstörungen in der Stadt verursachten, sind noch heute viele Fachwerkhäuser in der um das Jahr 100 gegründeten Stadt erhalten. Neben der gotischen Kathedrale gibt es noch weitere bedeutende Kirchenbauwerke, wie die gotische Basilika Saint-Ouen mit einer imposanten Orgel und die ebenfalls gotische Kirche L’église Saint-Maclou. Das größte nichtsakrale Bauwerk Europas im gotischen Stil befindet sich ebenfalls in dieser faszinierenden Stadt, der Justizpalast, der im Jahr 1509 erbaut wurde. Er verfügt über eine weitere Besonderheit, denn unter seinem Hof wurde das älteste jüdische Bauwerk Frankreichs aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Rouen ist auch die Stadt, in der 1431 Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orleans, verbrannt wurde. Ihr zu Ehren wurde 1979 am Place du Vieux Marché, auf dem die Verbrennung stattfand, die Kirche Ste-Jeanne-d’Arc errichtet. Von der Burg, in der die Verhöre und die Verurteilung stattfanden, sind heute noch Ruinen vorhanden.



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