Plateau de Vaucluse im Frankreich-Lexikon

Nördlich der Lubéron-Felskette verläuft das Plateau de Vaucluse, nach dem das gesamte Département benannt ist. Das Plateau ist ebenfalls, wie der Lubéron, allerdings kleiner als dieser, eine in Ost-West-Richtung verlaufende Felskette und dieses Plateau ist genauso malerisch, wie der Lubéron. Meist wird er in Beschreibungen der Provence mit dem Lubéron in einem Atemzug genannt. Eines der bekanntesten Naturdenkmäler Frankreichs ist die Fontaine de Vaucluse. Hier entspringt der Fluss Sorgue in einer Grotte unterhalb der Felsen. Das Wasser der Quelle stammt vom Mont Ventoux, wo es durch die durchlässigen Böden ins Erdreich versickert und hier, am Fuß eines zweihundert Meter hohen Steilhanges sprudelnd wieder ans Tageslicht gelangt. Auf dem Plateau befinden sich mehrere kleine Orte, die wirken, als wären sie an die Felsen geklebt. Darunter auch der Ort Venasque, in dem noch ein Baptisterium aus dem 6. Jahrhundert mit römischen Säulen und einem Altartisch aus heidnischer Zeit erhalten sind. Als gallische Akropolis wird gerne die kleine Stadt Gordes bezeichnet, die über dem Tal zwischen dem Vaucluse-Plateau und dem Lubéron liegt, das als das kleine Paradies der Provence oder die Felder der Glückseligkeit bekannt ist. Dieser malerische Ort hat eine besondere Anziehungskraft auf Künstler und viele ihrer berühmten Vertreter, wie Chagall und de Chirico lebten einst hier. Besonders im Frühling gleicht dieses Tal einem Blütenmeer und im Herbst zeigt es sich in den vielfältigsten Farbharmonien, die von vielen Malern immer wieder in ihren Bildern festgehalten wurden. Südlich von Gordes liegt ein Dorf aus grauen Bories, kuppelförmigen kleinen Häusern, die ohne Mörtel aus Felsplatten aufgeschichtet wurden.



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