Lourdes im Frankreich-Lexikon

Mehrere Millionen gläubiger und kranker Besucher reisen in jedem Jahr mit Bus oder Bahn in den Wallfahrtsort am Rand der Pyrenäen im Süden Frankreichs. Ursache dafür ist eine Geschichte aus dem Jahr 1858. Dem Hirtenmädchen Bernadette Sourbirous erschien seinerzeit die Mutter Gottes in einer Felsgrotte, aus der seither eine Quelle fließt. Und nicht nur einmal erschien dem jungen Mädchen die Jungfrau Maria, sondern achtzehn Mal. Bernadette Sourbirous wurde daraufhin im Jahr 1925 selig und 1933 sogar heilig gesprochen. Das Wasser aus der Quelle ist den Gläubigen seither heilig und wird von ihnen in Wasserflaschen abgefüllt, um es mit nach Hause nehmen zu können. Lange Schlangen bilden sich regelmäßig vor der Quelle, in denen die Gläubigen geduldig warten, bis auch sie an der Reihe sind.

Heilige Stadt Lourdes

Vor der Grotte wurde 1863 nach den Schilderungen von Bernadette Sourbirous eine marmorne Marienfigur aufgestellt, die es in den vielen Souvenirläden der Stadt in kleineren Ausführungen zu kaufen gibt, ebenso wie viele andere Devotionalien. Mehr als sechzig Heilungen von Kranken soll es bereits gegeben haben. Sie sind von der katholischen Kirche als Wunder eingestuft worden. Für diese Heilungen gibt es keine medizinische Erklärung und trotzdem sollen Querschnittsgelähmte, Krebspatienten und psychisch Kranke von ihren Leiden erlöst worden sein. Die sich in Windeseile in der ganzen Welt verbreitenden Geschichten dieser Heilungen führen dazu, dass der Besucherstrom aus allen Kontinenten der Erde nicht abbricht. Anlässlich des 100. Jahrestages der Erscheinung im Jahr 1958, wurde die 12 000 Quadratmeter große unterirdische Basilika Saint-Pie X eingeweiht. Sie bietet Platz für 20 000 Menschen.



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