Gascogne im Frankreich-Lexikon

Die Gascogne ist eine Landschaft im Südwesten Frankreichs. Vor der Einführung der Nationalregionen war sie eine der französischen Provinzen. Heute verteilt sich die Gascogne auf die Regionen Aquitaine und Midi-Pyrénées mit den Départements Landes, Gers und Hautes-Pyrénées. Außerdem zählen Teile der Départements Pyrénées-Atlantiques, Lot-et-Garonne, Tarn-et-Garonne, Haute-Garonne, Gironde und Ariège ebenfalls zum Gebiet der Gascogne. Eine Besonderheit besteht darin, dass auch ein Teil Spaniens, das Aran-Tal, historisch und sprachlich der Gascogne zuzurechnen ist. Auch der Name Gascogne leitet sich von dem ursprünglich iberischen Volk der Vasconen ab. Die ursprüngliche Sprache in der Gascogne ist eine Art des Okzitanischen. Die Hauptstadt der Provinz Gascogne war die Stadt Auch. Die heutigen Hauptstädte der Regionen sind Bordeaux in Aquitaine und Toulouse in Midi-Pyrénées.

Gascogne, Land der zwei Nationen

Die Gascogne ist das Land der drei Musketiere, denn drei der eigentlich vier Musketiere in dem mehrmals verfilmten Roman von Alexandre Dumas, nämlich Dartagnon, Artos und Portos stammten aus der Gascogne. Die ersten Bewohner der Gascogne, die Aquitanier, waren, anders als die des übrigen Galliens, nicht keltischer Herkunft, sondern mit dem baskischen Volksstamm verwandt. Erst mit der römischen Besatzung Galliens wurde die Gascogne ein Teil des großen römischen Reiches. Danach wurde die Gascogne immer wieder von den übrigen Regionen des heuten Frankreich abgetrennt und gehörte eine Zeit lang zu den Westgoten, danach zum Frankenreich und war später ein unabhängiges Königreich. Erst im 15. Jahrhundert wurde die Gascogne Frankreich angeschlossen. Das ist noch heute an der Mentalität der Bewohner der Gascogne zu spüren, denn man sagt ihnen nach, sie seien stur und separatistisch.


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