Belfort im Frankreich-Lexikon

Belfort ist die Hauptstadt des Département Territoire de Belfort. Die Industriestadt mit ihren knapp 80 000 Einwohnern befindet sich nur 50 Kilometer von der französisch-deutschen Grenzstadt Mühlhausen entfernt. Wirtschaftlich ist sie geprägt von der Elektro-, Elektronik-, Textil- und Maschinenbauindustrie. Da diese Wirtschaftszweige teilweise von Krisen beeinträchtigt sind, ist in den letzten zehn Jahren die Arbeitslosigkeit stark angestiegen, was zu großen strukturellen Problemen führte. Geschichtlich hatte Belfort besonders im Mittelalter eine große Bedeutung infolge ihrer Lage an der Burgundischen Pforte. Im 17. Jahrhundert wurde im Auftrag Ludwig XIV. die gesamte Stadt zu einer Festung mit der Zitadelle, der Stadtmauer und den Wehrtürmen ausgebaut, die noch heute teilweise recht gut erhalten sind. In den verschiedenen Kriegen des 19. Jahrhunderts widerstanden die Truppen in der Zitadelle häufig über lange Zeit den feindlichen Belagerungen. Damit wurden Belfort und die Zitadelle zu einem Symbol des französischen Freiheitsdranges und Kampfeswillens. Der Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi errichtete in den Jahren 1875 bis 1880 das Wahrzeichen der Stadt, einen monumentalen Löwen aus gehauenen Vogesen-Sandsteinquadern mit einer Höhe von elf Metern und einer Länge von 22 Metern. Ein weiteres imposantes Denkmal ist der Quand Même am Place d’Armes. Es wurde 1884 von Antonin Mercié geschaffen und stellt eine Elsässerin dar, die bei der Belagerung 1870/71 einen sterbenden Soldaten im Arm hält. In der Zitadelle befindet sich heute das Kunst- und Stadthistorische Museum von Belfort. Im Kunstmuseum Donation Maurice Jardot sind mehr als hundert Gemälde bedeutender Künstler ausgestellt. Das Rathaus aus dem Jahr 1724 wurde ursprünglich als Stadtpalais für Françoise Noblat errichtet.


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