Avignon im Frankreich-Lexikon
Seit dem Mittelalter ist Avignon eine Metropole an der Rhône. Die Stadt gehörte zunächst zusammen mit der umliegenden Comtat Venaissin zum Königreich Neapel, bevor sie für Geld und Sündenablass an die Kirche abgegeben wurde. Im Jahr 1309 zog Papst Klemens V. nach Avignon ins Exil. Bis zur französischen Revolution waren Avignon und Umgebung von vatikanischen Legaten regiert. Exilsitz der Päpste war die Stadt nur bis 1377. Das Leben, das die Kirchenfürsten während dieser Zeit in Avignon führten, erregte jedoch den Zorn des Vatikans, da Lügem, Betrug, Geld- und Fleischesgier hier besonders ausgeprägt waren. Heute ist die Stadt Avignon ein malerischer Ort mit vielen mittelalterlichen Gebäuden, Brücken und Gotteshäusern. Die Kultur spielt in Avignon eine große Rolle, was sich in vielen verschiedenen kulturellen Festivals während des ganzen Jahres ausdrückt.
Avignon, Stadt der Päpste
Architektonisch wird die Stadt von dem ehemaligen Papstpalast dominiert. Avignon verfügt noch heute über eine intakte Stadtmauer, innerhalb derer neben dem Papstpalast viele sakrale Gebäude und Klöster aus dem Mittelalter erhalten geblieben sind. Das Gebäude mit den prächtigsten Innenräumen ist das ehemalige Palais des Erzbischofs am Palastplatz. Das schönste an Avignon aber soll das Panorama der Stadt während des Sonnenunterganges von dem Hügel von Fort André aus sein. Dort liegt auch der Ortsteil Villeneuve, in dem einst die reichen Kardinäle residierten und die größte Kartause Frankreichs stand. Die berühmte Brücke von Avignon führte nur bis zum 17. Jahrhundert an das andere Rhôneufer. Da sie ständig durch die Strömung und durch Kriege zerstört wurde, endet sie heute nach vier Bögen mitten im Fluss.