Luberon im Frankreich-Lexikon

Das provencalische Bergland östlich von Avignon ist der Lubéron, eine Felskette aus Kalksandstein, die sich nördlich des Durance-Tales erstreckt. Die ganze Gegend um den Luberon ist sehr fruchtbar, so dass Obst, Wein, Kräuter, Getreide und Gemüse hier angepflanzt werden. Für viele Besucher ist der Lubéron die beliebteste Region der Provence. Ansonsten ist das kleine Gebirge, das keine tausend Meter hoch ist, von Mischwald bewachsen. Hier stehen Steineichen, Lärchen, Pinien und Kiefern, darunter extrem trockenes, beinahe undurchdringliches Unterholz, das stark waldbrandgefährdet ist. Durch die Hitze im Luberon strömen im Sommer Harzdämpfe aus den Baumporen und entzünden sich extrem schnell. Auf den Felshängen liegen malerische Dörfer und Höhlen, die schon in der Steinzeit bewohnt waren. Die Felskette zwischen Manosque und Cavaillon unterteilt sich in den Grand Lubéron und südlich von ihm den Petit Lubéron. Das gesamte Gebiet steht aufgrund der vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten unter Naturschutz. Über den Petit Luberon verläuft eine Waldstraße zwischen über hundert Jahre alten Atlaszedern, die auf einer Fläche von tausend Hektar angepflanzt wurden. Viele Briten haben sich in den Dörfern des Lubéron niedergelassen, weil sie von der landschaftlichen Schönheit und dem mediterranen Klima begeistert sind. Insbesondere Künstler zieht es immer wieder hier her, wie den britischen Schriftsteller Peter Mayle, der schon viele Romane und Erfahrungsberichte über das Leben in der Provence geschrieben hat. Auf den Berghängen lebten die Herren dieses Landstrichs in mächtigen Burgen, so auch der berühmte Marquis de Sade, der in seinem Schloss in Lacoste seine bekannten Spiele mit den jungen Schönheiten aus den benachbarten Dörfern trieb.


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