Finistère im Frankreich-Lexikon

Der westlichste Zipfel der Bretagne und damit Frankreichs ist das Département Finistère. Bis auf seine östliche Grenze zu den Nachbardepartements Côtes d’Armor und Morbihan ist Finistère vom Meer umgeben. Über dreihundert Kilometer lang ist die wunderschöne Küste, teilweise felsig und zerklüftet, mit tiefen Einschnitten, die an die norwegeischen Fjorde erinnern, teilweise mit weiten Sandstränden und weit ins Meer ragenden Klippen. Aber auch das Hinterland ist sehr abwechslungsreich. In der fruchtbaren Ebene Pays de Léon gedeihen die größten Artischocken, der bestehe Blumenkohl und die feinsten Schalotten von ganz Frankreich. Die Cornouaille war im Mittelalter ein eigenständiges Königsreich und ist noch heute geprägt von Burgruinen und seinen berühmten umfriedeten Pfarrbezirken. Traditionsgemäß wurde durch die Kalvarien die Welt der Lebenden von der der Toten getrennt. Kalvarien, in Frankreich Calvaire genannt, sind große, aus schwarzem Granit gehauene Kunstwerke mit christlichen Motiven. Sie stehen nicht nur in der Cornouaille, sondern in der gesamten westlichen Bretagne, und zwar in kleinen Dörfern und weniger dicht besiedelten Landstrichen.

Finistère, das Ende der Welt

Das Finistere verfügt aber auch über kleine Gebirgszüge wie den Monts d’Arrée und die Montagnes Noires. Typisch betronisch ist die Steilküste rund um das Cap de la Chèvre und die Pointe de Penhir. Insgesamt verfügt die Küste des Finistère aufgrund ihrer zerklüfteten Struktur über viele Caps, die einen grandiosen Ausblick auf das Meer und die Steilküste bieten. Ihren Namen erhielt die Region von den Römern, die sie als das Ende der Welt, Finis Terrae, bezeichneten. Der ursprüngliche bretonische Name lautete Penn ar Bed, was genau das Gegenteil bedeutet, nämlich Anfang oder Spitze.


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