Dune du Pilat im Frankreich-Lexikon

Am Eingang der Bucht von Arcachon befindet sich die größte Düne Europas, die Dune du Pilat. Sie ist fast drei Kilometer lang, fünfhundert Meter breit und ungefähr 115 Meter hoch. Die genaue Höhe lässt sich nicht exakt bestimmen, da sie sich durch Sandverwehungen beinahe täglich ändert. Von der Düne aus bietet sich eine hervorragende Aussicht über die Bucht von Arcachon, die Atlantikküste und die großen Pinienwälder im Landesinneren. Da die Düne von großer ökologischer Bedeutung ist, wurde sie 1978 zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Bildung dieser imposanten Düne begann bereits vor 18 000 Jahren. Untersuchungen der inneren Struktur der Düne, die im Jahr 2000 nach starker Erosion und Erscheinen der unterschiedlichen Erdschichten durchgeführt wurden, gaben Aufschluss über die verschiedenen Phasen, die sie durchlebt hat. In ihrem Inneren fand man Steine, Torf, Stämme und Äste in einem sehr gut konservierten Zustand. Dadurch konnten Wissenschaftler feststellen, welche Pflanzen es in dem ansonsten sumpfigen Gebiet gab. In einer jüngeren Schicht fand man Feuersteinwerkzeuge aus der Zeit um 1000 v. Chr. sowie Tongeschirr und Münzen aus dem Mittelalter. Durch ständige Veränderungen der Küste in diesem Bereich kam es erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts dazu, dass die Bucht mit dem Meer verbunden wurde. Durch die Küstenerosion und Westwinde, die den Sand verwehten, konnte die Düne bis zu ihren heutigen Ausmaßen anwachsen. Die Düne ist nach wie vor ständig in Bewegung. Erste Befestigungsmaßnahmen, die Mitte der 90er Jahre ergriffen wurden, konnten sie im nördlichen Bereich stabilisieren, während der südliche Teil der Düne immer noch sehr aktiv ist.



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