Camargue im Frankreich-Lexikon

Einer der schönste Plätze in der Camargue ist das Naturschutzgebiet Vaccarès, eine Seenplatte südlich von Arles, in der Flamingos und Zugvögel zuhause sind. Für den Menschen ist hier jedoch der Zutritt verboten, damit der natürliche Lebensraum der Tiere erhalten bleibt. Die Straße von Arles nach Saintes-Maries-de-la-Mer führt durch Reisfelder, Sümpfe und Salzsteppen, in denen die schwarzen Stiere der Camargue zusammen mit den weißen Camargue-Pferden in friedlicher Eintracht leben. Diese Tiere sind schon in Höhlenmalereien aus der Steinzeit festgehalten, mussten aber um die Jahrhundertwende vor dem Aussterben geschützt werden. Der Hauptort der Camargue, Saintes-Maries-de-la-Mer, soll nach der Kreuzigung von Jesus Christus die neue Heimat der Menschen aus Nazareth geworden sein, so will es die Legende dieser fröhlichen, bunten Stadt. Alljährlich findet hier eine große Zigeuner-Wallfahrt zur Marien-Verehrung statt. Während Saintes-Maries-de-la-Mer bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts nur ein kleiner Fischerort war, ist die Stadt heute, wie alle Küstenorte der Provence, ein beliebtes Touristenziel

Die Camargue, sumpfiges Rhône-Delta

La Grande-Motte ist der Name eines Badeortes, der in den 60er Jahren aus dem Nichts entstand. Ein großer Yachthafen, futuristisch anmutende Hotel- und Ferienanlagen sowie Campingplätze sollten hier ein Eldorado des Tourismus schaffen. Wahrzeichen der 1974 gegründeten Gemeinde sind die pyramidenförmigen Hochhäuser mit unzähligen Ferienwohnungen. Auf eine längere Geschichte blickt der kleine Ort Aigues-Mortes zurück, der bereits um 100 v. Chr. gegründet wurde. Im 13. Jahrhundert wurde das kleine Fischerdorf zum sogenannten Jerusalem-Hafen ausgebaut. Viele antike Gebäude und die vollständig erhaltene Stadtmauer erinnern an die große Geschichte des Ortes, der aufgrund von Versandungen heute acht Kilometer landeinwärts gelegen ist.



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